Rupert Gansler
Der Benediktiner Rupert Gansler legt seine Profess 1679 in St. Ulrich und Afra in Augsburg ab. Er studiert in Augsburg und Dillingen, zeitweilig ist er Philosophielehrer seines Klosters St. Ulrich und Afra. Ab 1699 ist er Verwalter der Weingüter des Klosters in Bozen, wo er am 3. Juni 1703 auch stirbt.
Ganslers bekanntestes Werk ist die am Geiste Abraham a Sancta Claras orientierte Traktatsammlung Lugenschmid, das ist: Unter dem Schein der Wahrheit verborgener, anjetzo aber entdeckter Welt-Betrug [...] (3 Teile, 1697-1700). Wie andere barocke Predigtsammlungen sind diese Traktate eine Fundgrube seltener Sprichwörter und Redensarten (606 an der Zahl), untermengt mit lateinischen Sprüchen und Sentenzen. Auch rhetorische Fragen an den Leser und geistreiche Antworten lockern den Sprachstil auf.
Laut Titelblatt will Gansler den „günstigen Leser“, insbesondere den Prediger ansprechen und diesem Material für dessen Kanzelpredigen liefern. Er tut das u.a. mit „Biblischen Historien, neuen Concepten, Theologisch- und Philosophischen Discursen; Mathematisch-[,] Juridisch- und Medicinalischen Anmerckungen, Politischen Staats-Reglen, seltzame[n] Begebenheiten, und denckwürdigen Sinn-Bildern“.
Weitere Werke Ganslers sind die dreiteilige Olympia victrix, oder christlicher Kampff-Platz der unüberwindlichen Tugend in dem Streit der siben Tod- oder Haubt-Sünden [...] (Teil 1, 1693), Olympia accusata, das ist vor dem strengen Richterstuel Gottes uber die zehen Gebott angeklagte Seel [...] (Teil 2, 1698) und Olympia iustificata, das ist: Die durch alle acht Seeligkeiten gerechtfertigte Seel [...] (Teil 3, 1702).
Sekundärliteratur:
Beck, Rainer (2011): Mäuselmacher oder die Imagination des Bösen. Verlag C.H. Beck, München, S. 59f.
Deutsches Literatur Lexikon (DLL). Biographisch-bibliographisches Handbuch. Begründet von Wilhelm Kosch, fortgeführt von Carl Ludwig Lang. 3., völlig neu bearb. Aufl. 1968ff. Ca. 33 Bde. und 6 Ergänzungsbde. Bd. 6. Bern und Zürich, S. 58.
Moser-Rath, Elfriede (22009): Mauritius von Nattenhausen. In: Killy. Literaturlexikon. Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraumes. Hg. von Wilhelm Kühlmann. Bd. 4. De Gruyter, Berlin/New York, S. 112f.
Pörnbacher, Karl (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Tausend Jahre Literatur aus Bayerisch Schwaben. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 159.
Externe Links:
Literatur von Rupert Gansler im BVB
Der Benediktiner Rupert Gansler legt seine Profess 1679 in St. Ulrich und Afra in Augsburg ab. Er studiert in Augsburg und Dillingen, zeitweilig ist er Philosophielehrer seines Klosters St. Ulrich und Afra. Ab 1699 ist er Verwalter der Weingüter des Klosters in Bozen, wo er am 3. Juni 1703 auch stirbt.
Ganslers bekanntestes Werk ist die am Geiste Abraham a Sancta Claras orientierte Traktatsammlung Lugenschmid, das ist: Unter dem Schein der Wahrheit verborgener, anjetzo aber entdeckter Welt-Betrug [...] (3 Teile, 1697-1700). Wie andere barocke Predigtsammlungen sind diese Traktate eine Fundgrube seltener Sprichwörter und Redensarten (606 an der Zahl), untermengt mit lateinischen Sprüchen und Sentenzen. Auch rhetorische Fragen an den Leser und geistreiche Antworten lockern den Sprachstil auf.
Laut Titelblatt will Gansler den „günstigen Leser“, insbesondere den Prediger ansprechen und diesem Material für dessen Kanzelpredigen liefern. Er tut das u.a. mit „Biblischen Historien, neuen Concepten, Theologisch- und Philosophischen Discursen; Mathematisch-[,] Juridisch- und Medicinalischen Anmerckungen, Politischen Staats-Reglen, seltzame[n] Begebenheiten, und denckwürdigen Sinn-Bildern“.
Weitere Werke Ganslers sind die dreiteilige Olympia victrix, oder christlicher Kampff-Platz der unüberwindlichen Tugend in dem Streit der siben Tod- oder Haubt-Sünden [...] (Teil 1, 1693), Olympia accusata, das ist vor dem strengen Richterstuel Gottes uber die zehen Gebott angeklagte Seel [...] (Teil 2, 1698) und Olympia iustificata, das ist: Die durch alle acht Seeligkeiten gerechtfertigte Seel [...] (Teil 3, 1702).
Beck, Rainer (2011): Mäuselmacher oder die Imagination des Bösen. Verlag C.H. Beck, München, S. 59f.
Deutsches Literatur Lexikon (DLL). Biographisch-bibliographisches Handbuch. Begründet von Wilhelm Kosch, fortgeführt von Carl Ludwig Lang. 3., völlig neu bearb. Aufl. 1968ff. Ca. 33 Bde. und 6 Ergänzungsbde. Bd. 6. Bern und Zürich, S. 58.
Moser-Rath, Elfriede (22009): Mauritius von Nattenhausen. In: Killy. Literaturlexikon. Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraumes. Hg. von Wilhelm Kühlmann. Bd. 4. De Gruyter, Berlin/New York, S. 112f.
Pörnbacher, Karl (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Tausend Jahre Literatur aus Bayerisch Schwaben. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 159.