Aleksandar Obradović
Aleksandar Obradović ist ein bayerischer Schriftsteller und Maler jugoslawischer Herkunft. Nach dem Studium der Journalistik und Philosophie arbeitet er als Kulturredakteur beim Fernseh- und Rundfunksender Sarajevo. Während dieser Zeit schließt er das postgraduale Studium der Ästhetik an der Philosophischen Fakultät in Belgrad ab und veröffentlicht zahlreiche Kurzgeschichten, Essays und Gedichte. Auch wirkt er bei der Realisierung von Bühnenstücken in der Theaterszene von Sarajewo mit.
Der Krieg in Bosnien verschlägt ihn schließlich nach Deutschland. 1992 lässt er sich in Frankfurt am Main nieder, wo er nach diversen Jobs (u.a. als Koch, Türsteher und Leibwächter) und kurzer Zusammenarbeit mit der Diaspora-Tageszeitung Vesti die Stelle des Chefredakteurs der Wochenzeitschrift Spona übernimmt. 1995 veröffentlicht Obradović seinen ersten Roman Na čijoj je strani Valter (dt. Auf welcher Seite steht Walter), eine autobiographische Verarbeitung der Kriegserfahrung in seiner Heimat. Ein Jahr später folgt sein zweiter Roman Ikarov san (dt. Ikarus Traum), der in zwei Simultangeschichten eine Flüchtlings- und Kriegsgeschichte in Sarajevo erzählt.
Seine journalistische Arbeit setzt Aleksandar Obradović als Redakteur der ausländischen Ausgabe der Belgrader Tageszeitung Ekspres Politika fort. Darüber hinaus stellt er eigene gemalte Bilder aus, hauptsächlich Aquarelle. Den praktischen Zugang zur Malerei hat ihm bereits der jugoslawische Maler Mario Mikulić eröffnet. Die in dieser Zeit entstehenden Bilder verweisen stilistisch auf den Impressionismus und verarbeiten mediterrane Motive.
Ende 2002 zieht Obradović nach München. Dort arbeitet er in der Balkan-Redaktion beim Radiosender „Lora“ und organisiert kulturelle Veranstaltungen im Rahmen der Vereinigung „Jugoslawisch-Deutsche Freundschaft“. 2004 erscheinen sein in Serbisch, Kroatisch und Bosnisch geschriebener Lyrik-Band U tuđem žardinu (dt. Im fremden Garten) und der in New York spielende Kriminalroman in deutscher Sprache Im Schatten des Regenbogens. Auf dem Gebiet der bildenden Kunst und Ästhetik bewegt sich dagegen die theoretische Abhandlung Oslobođenje forme i likovni formalizam (dt. Die Befreiung von Form und Formalismus in der Kunsttheorie, 2006).
Im Rahmen seiner Tätigkeit bei einer Produktionsfirma beschäftigt sich Aleksandar Obradović mit Dokumentarfilmen und Reportagen über Kunst und Politik und wirkt unter anderem bei der Realisierung der ersten Folgen der Serie Die Ludolfs, der Pro7-Reportage Die Gangs von Frankfurt und der BR-Reportage Mit Allah im Kampf um Öl mit.
2010 beendet er den letzten Band seiner Antikriegstrilogie und veröffentlicht ihn zwei Jahre darauf auf Deutsch unter dem Titel Von Gott und Murmeln. Das Buch verbindet zwei Kriege, den Zweiten Weltkrieg und den Krieg in Bosnien, und stellt zugleich eine Studie über den Balkan dar. Nachdenklich unter Bezug auf München stimmen folgende Sätze:
Er träumte nämlich sehnsüchtig von einer Maß Bier und einer Breze von der Größe eines Lenkrades im Schatten eines der unzähligen Biergärten entlang der Isar. Von einem langen Nachmittag ohne Verpflichtungen, der durch die Geräuschkulisse von sorglosen Stimmen, dem Knirschen des Sandes unter den Fußsohlen der Passanten, dem Lichtspiel der Kastanienbäume und dem Hundegebell in der Nachbarschaft ausgefüllt war.
Er war seit Langem zu dem Fazit gekommen, dass der Mensch nicht viel für die Grundform des Glücks benötigte, vorausgesetzt, er wusste sie zu erkennen. In diesem Augenblick bedeutete das Glück für ihn eine Maß Bier und Frieden, denn niemand schießt auf Müßiggänger mit einem Bier in der Hand.
Zur Zeit schreibt Aleksandar Obradović ein reines München-Buch unter dem Titel Schwabinger Nachtmusik.
Aleksandar Obradović ist ein bayerischer Schriftsteller und Maler jugoslawischer Herkunft. Nach dem Studium der Journalistik und Philosophie arbeitet er als Kulturredakteur beim Fernseh- und Rundfunksender Sarajevo. Während dieser Zeit schließt er das postgraduale Studium der Ästhetik an der Philosophischen Fakultät in Belgrad ab und veröffentlicht zahlreiche Kurzgeschichten, Essays und Gedichte. Auch wirkt er bei der Realisierung von Bühnenstücken in der Theaterszene von Sarajewo mit.
Der Krieg in Bosnien verschlägt ihn schließlich nach Deutschland. 1992 lässt er sich in Frankfurt am Main nieder, wo er nach diversen Jobs (u.a. als Koch, Türsteher und Leibwächter) und kurzer Zusammenarbeit mit der Diaspora-Tageszeitung Vesti die Stelle des Chefredakteurs der Wochenzeitschrift Spona übernimmt. 1995 veröffentlicht Obradović seinen ersten Roman Na čijoj je strani Valter (dt. Auf welcher Seite steht Walter), eine autobiographische Verarbeitung der Kriegserfahrung in seiner Heimat. Ein Jahr später folgt sein zweiter Roman Ikarov san (dt. Ikarus Traum), der in zwei Simultangeschichten eine Flüchtlings- und Kriegsgeschichte in Sarajevo erzählt.
Seine journalistische Arbeit setzt Aleksandar Obradović als Redakteur der ausländischen Ausgabe der Belgrader Tageszeitung Ekspres Politika fort. Darüber hinaus stellt er eigene gemalte Bilder aus, hauptsächlich Aquarelle. Den praktischen Zugang zur Malerei hat ihm bereits der jugoslawische Maler Mario Mikulić eröffnet. Die in dieser Zeit entstehenden Bilder verweisen stilistisch auf den Impressionismus und verarbeiten mediterrane Motive.
Ende 2002 zieht Obradović nach München. Dort arbeitet er in der Balkan-Redaktion beim Radiosender „Lora“ und organisiert kulturelle Veranstaltungen im Rahmen der Vereinigung „Jugoslawisch-Deutsche Freundschaft“. 2004 erscheinen sein in Serbisch, Kroatisch und Bosnisch geschriebener Lyrik-Band U tuđem žardinu (dt. Im fremden Garten) und der in New York spielende Kriminalroman in deutscher Sprache Im Schatten des Regenbogens. Auf dem Gebiet der bildenden Kunst und Ästhetik bewegt sich dagegen die theoretische Abhandlung Oslobođenje forme i likovni formalizam (dt. Die Befreiung von Form und Formalismus in der Kunsttheorie, 2006).
Im Rahmen seiner Tätigkeit bei einer Produktionsfirma beschäftigt sich Aleksandar Obradović mit Dokumentarfilmen und Reportagen über Kunst und Politik und wirkt unter anderem bei der Realisierung der ersten Folgen der Serie Die Ludolfs, der Pro7-Reportage Die Gangs von Frankfurt und der BR-Reportage Mit Allah im Kampf um Öl mit.
2010 beendet er den letzten Band seiner Antikriegstrilogie und veröffentlicht ihn zwei Jahre darauf auf Deutsch unter dem Titel Von Gott und Murmeln. Das Buch verbindet zwei Kriege, den Zweiten Weltkrieg und den Krieg in Bosnien, und stellt zugleich eine Studie über den Balkan dar. Nachdenklich unter Bezug auf München stimmen folgende Sätze:
Er träumte nämlich sehnsüchtig von einer Maß Bier und einer Breze von der Größe eines Lenkrades im Schatten eines der unzähligen Biergärten entlang der Isar. Von einem langen Nachmittag ohne Verpflichtungen, der durch die Geräuschkulisse von sorglosen Stimmen, dem Knirschen des Sandes unter den Fußsohlen der Passanten, dem Lichtspiel der Kastanienbäume und dem Hundegebell in der Nachbarschaft ausgefüllt war.
Er war seit Langem zu dem Fazit gekommen, dass der Mensch nicht viel für die Grundform des Glücks benötigte, vorausgesetzt, er wusste sie zu erkennen. In diesem Augenblick bedeutete das Glück für ihn eine Maß Bier und Frieden, denn niemand schießt auf Müßiggänger mit einem Bier in der Hand.
Zur Zeit schreibt Aleksandar Obradović ein reines München-Buch unter dem Titel Schwabinger Nachtmusik.