Dominicus Mayr
Als Sohn eines Oberamtmanns aus Kloster Wald bei Meßkirch stammend und im Konstanzer Jesuitengymnasium zum philosophus ausgebildet, studiert Dominicus Mayr Theologie in Ingolstadt und wird 1709 zum Priester geweiht. Im April 1716 tritt er von Konstanz aus eine zweijährige Reise in die Südamerikanischen Jesuiten-Missionen bei den Mojos im Amazonasgebiet an, wo ihm Aufbau und Führung einer Mission zugewiesen werden. Nach der Bekehrung eines Stammes gründet er dort um 1730 ein kleines autarkes Staatswesen („Reduction“) namens „Patronicium Beatae Virginis Mariae“ als Gegenmaßnahme gegen die Versklavung und Ausbeutung der Indianer, das er bis zu seinem Tod im Jahr 1741 leitet.
1747 wird sein Missionsbericht unter dem Titel Neu-aufgerichteter Americanischer Mayerhof in Augsburg veröffentlicht, von dem der Verleger sagt, er habe „soviel Auferbauliches und zugleich soviel Curios-Annehmliches“, und in dem sieben Briefe des Missionars enthalten sind. Weitere Briefe befinden sich heute im Bayerischen Hauptstaatsarchiv.
Diese in den Jahren 1716 bis 1734 geschriebenen Texte geben u.a. Auskunft über die Missionsgeschichte des Jesuitenordens und Einblick in Mayrs Erlebnisse während der Überfahrt sowie in seine Eindrücke in dem südamerikanischen Missionsgebiet.
Sekundärliteratur:
P. Dominicus Mayr S.J.: Terra Amazonum oder Landschafft der streitbahren Weiber. Herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Karl-Heinz Stadelmann. Edition Isele, Konstanz/Eggingen.
Borja González, Galaxis (2005): Die jesuitische Berichterstattung über die Neue Welt. Zur Verbreitungsgeschiche von Amerika-Nachrichten im Alten Reich am Beispiel der Briefe des Dominikus Mayer. In: Sendung – Eroberung – Begegnung, S. 341-354.
Pörnbacher, Karl (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Tausend Jahre Literatur aus Bayerisch Schwaben. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 148.
Externe Links:
Literatur von Dominicus Mayr im BVB
Literatur über Dominicus Mayr im BVB
Als Sohn eines Oberamtmanns aus Kloster Wald bei Meßkirch stammend und im Konstanzer Jesuitengymnasium zum philosophus ausgebildet, studiert Dominicus Mayr Theologie in Ingolstadt und wird 1709 zum Priester geweiht. Im April 1716 tritt er von Konstanz aus eine zweijährige Reise in die Südamerikanischen Jesuiten-Missionen bei den Mojos im Amazonasgebiet an, wo ihm Aufbau und Führung einer Mission zugewiesen werden. Nach der Bekehrung eines Stammes gründet er dort um 1730 ein kleines autarkes Staatswesen („Reduction“) namens „Patronicium Beatae Virginis Mariae“ als Gegenmaßnahme gegen die Versklavung und Ausbeutung der Indianer, das er bis zu seinem Tod im Jahr 1741 leitet.
1747 wird sein Missionsbericht unter dem Titel Neu-aufgerichteter Americanischer Mayerhof in Augsburg veröffentlicht, von dem der Verleger sagt, er habe „soviel Auferbauliches und zugleich soviel Curios-Annehmliches“, und in dem sieben Briefe des Missionars enthalten sind. Weitere Briefe befinden sich heute im Bayerischen Hauptstaatsarchiv.
Diese in den Jahren 1716 bis 1734 geschriebenen Texte geben u.a. Auskunft über die Missionsgeschichte des Jesuitenordens und Einblick in Mayrs Erlebnisse während der Überfahrt sowie in seine Eindrücke in dem südamerikanischen Missionsgebiet.
P. Dominicus Mayr S.J.: Terra Amazonum oder Landschafft der streitbahren Weiber. Herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Karl-Heinz Stadelmann. Edition Isele, Konstanz/Eggingen.
Borja González, Galaxis (2005): Die jesuitische Berichterstattung über die Neue Welt. Zur Verbreitungsgeschiche von Amerika-Nachrichten im Alten Reich am Beispiel der Briefe des Dominikus Mayer. In: Sendung – Eroberung – Begegnung, S. 341-354.
Pörnbacher, Karl (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Tausend Jahre Literatur aus Bayerisch Schwaben. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 148.