Carl Oskar Renner
Carl Oskar Renner wird 1908 im nordböhmischen Eichwald geboren. Er studiert in Löwen, Innsbruck und Prag Philosophie und Theologie, bevor er 1937 in die tschechische und dann in die deutsche Armee einrückt. Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft 1945 schlägt er sich zunächst als Bauernknecht, Müllersbursch, Schuhverkäufer und Buchhalter durch; noch im selben Jahr gelingt es ihm, eine Anstellung als Volksschullehrer in Freising zu bekommen. Danach wird er Handelsschul- und Gymnasiallehrer in München.
Für den Bayerischen Rundfunk wird er ebenfalls tätig: Seit 1957 arbeitet er als freier Mitarbeiter beim BR, für den er mehr als 100 Sendemanuskripte über geschichtliche Themen verfasst. Sein Durchbruch als Autor setzt im Jahr 1972 mit der Veröffentlichung Der Müllner-Peter von Sachrang ein, eines historischen Romans aus dem Chiemgau. Der Roman geht auf die historische Figur Peter Hu(e)ber (1766-1843) zurück, einen Müller, Universalgelehrten und ausgezeichneten Musiker. Seine umfangreiche Notensammlung, der sog. „Sachranger Notenschatz“, wird heute in der Bayerischen Staatsbibliothek aufbewahrt. Bei Carl Oskar Renner ist es der Arzt und Apotheker Peter, der in einem kleinen Dorf im Aschauer Tal die französische Besatzung unter Napoleon erlebt und sich entschließt, Musiker zu werden. Der Roman dient auch als Vorlage für eine dreiteilige Fernsehserie u.d.T. Sachrang. Eine Chronik aus den Bergen mit Gerhart Lippert, Oswald Fuchs und Gustl Bayrhammer in den Hauptrollen.
Darüber hinaus schreibt Renner unzählige historische Romane, darunter Der Hof- und Leibschiffmeister (1974, auch u.d.T. „Vom Schicksal des Johann Rieder“ erschienen), Der Rebeller (1978), Lieutenant Maximiliane Baronesse von Leithorst (1980), Der Hexer von Rottenbuch (1981), Die Radlmeiers (1984, auch u.d.T. „Das Erbe der Radlmeiers“ erschienen), Pankraz von Freyberg auf Hohenaschau (1989), Der Rosenheimer Salzkrieg (1995) oder Die Rose der Kaiserin (posthum 1999). Man spricht vom „Rennerroman“ und meint damit eine „stets spannende und unterhaltsame Mischung aus historischem Geschehen und phantasievoller dichterischer Imagination in der Gestaltung lebensnaher Menschenschicksale. Er [Renner] gehört deshalb zu den meistgelesenen bayerischen Romanautoren.“ (Alois J. Weichslgartner) Aber auch Erzählungen (Wo der böhmische Wind weht, 1976; Der sündige Bürgermeister, 1982), Erinnerungen (Der Ochsengalopp, 1977), Betrachtungen (Das Glück liegt in dir, 1978), Legenden (Das Christkind reist durchs Bayernland, 1978) sowie Jugendbücher (Bilder aus Bayerns Geschichte, 1980) stammen aus seiner schriftstellerischen Feder.
Für sein Schaffen hat Carl Oskar Renner einige Preise und Auszeichnungen erhalten, u.a. den Sudetendeutschen Literaturpreis, den Bayerischen Poetentaler (1983) der Münchner Turmschreiber, bei denen er über Jahrzehnte Mitglied ist, sowie das Bundesverdienstkreuz.
Sekundärliteratur:
https://www.histo-couch.de/carl-oskar-renner.html, (07.03.2018).
Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE) (2005). Hg. von Rudolf Vierhaus. Bd. 8. De Gruyter, Berlin, S. 326.
Moser, Dietz-Rüdiger; Reischl, Günther (Hg.) (1986): Taschenlexikon zur bayerischen Gegenwartsliteratur. Piper, München, S. 296.
Weichslgartner, Alois J. (2004): Carl Oskar Renner (21.6.1908 – 28.11.1997). Wiederentdecker des historischen Romans. In: Schweiggert, Alfons; Macher, Hannes S. (Hg.): Autoren und Autorinnen in Bayern. 20. Jahrhundert. Bayerland Verlag, Dachau, S. 207.
Externe Links:
Literatur von Carl Oskar Renner im BVB
Literatur über Carl Oskar Renner im BVB
Carl Oskar Renner in der Deutschen Biographie
Carl Oskar Renner wird 1908 im nordböhmischen Eichwald geboren. Er studiert in Löwen, Innsbruck und Prag Philosophie und Theologie, bevor er 1937 in die tschechische und dann in die deutsche Armee einrückt. Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft 1945 schlägt er sich zunächst als Bauernknecht, Müllersbursch, Schuhverkäufer und Buchhalter durch; noch im selben Jahr gelingt es ihm, eine Anstellung als Volksschullehrer in Freising zu bekommen. Danach wird er Handelsschul- und Gymnasiallehrer in München.
Für den Bayerischen Rundfunk wird er ebenfalls tätig: Seit 1957 arbeitet er als freier Mitarbeiter beim BR, für den er mehr als 100 Sendemanuskripte über geschichtliche Themen verfasst. Sein Durchbruch als Autor setzt im Jahr 1972 mit der Veröffentlichung Der Müllner-Peter von Sachrang ein, eines historischen Romans aus dem Chiemgau. Der Roman geht auf die historische Figur Peter Hu(e)ber (1766-1843) zurück, einen Müller, Universalgelehrten und ausgezeichneten Musiker. Seine umfangreiche Notensammlung, der sog. „Sachranger Notenschatz“, wird heute in der Bayerischen Staatsbibliothek aufbewahrt. Bei Carl Oskar Renner ist es der Arzt und Apotheker Peter, der in einem kleinen Dorf im Aschauer Tal die französische Besatzung unter Napoleon erlebt und sich entschließt, Musiker zu werden. Der Roman dient auch als Vorlage für eine dreiteilige Fernsehserie u.d.T. Sachrang. Eine Chronik aus den Bergen mit Gerhart Lippert, Oswald Fuchs und Gustl Bayrhammer in den Hauptrollen.
Darüber hinaus schreibt Renner unzählige historische Romane, darunter Der Hof- und Leibschiffmeister (1974, auch u.d.T. „Vom Schicksal des Johann Rieder“ erschienen), Der Rebeller (1978), Lieutenant Maximiliane Baronesse von Leithorst (1980), Der Hexer von Rottenbuch (1981), Die Radlmeiers (1984, auch u.d.T. „Das Erbe der Radlmeiers“ erschienen), Pankraz von Freyberg auf Hohenaschau (1989), Der Rosenheimer Salzkrieg (1995) oder Die Rose der Kaiserin (posthum 1999). Man spricht vom „Rennerroman“ und meint damit eine „stets spannende und unterhaltsame Mischung aus historischem Geschehen und phantasievoller dichterischer Imagination in der Gestaltung lebensnaher Menschenschicksale. Er [Renner] gehört deshalb zu den meistgelesenen bayerischen Romanautoren.“ (Alois J. Weichslgartner) Aber auch Erzählungen (Wo der böhmische Wind weht, 1976; Der sündige Bürgermeister, 1982), Erinnerungen (Der Ochsengalopp, 1977), Betrachtungen (Das Glück liegt in dir, 1978), Legenden (Das Christkind reist durchs Bayernland, 1978) sowie Jugendbücher (Bilder aus Bayerns Geschichte, 1980) stammen aus seiner schriftstellerischen Feder.
Für sein Schaffen hat Carl Oskar Renner einige Preise und Auszeichnungen erhalten, u.a. den Sudetendeutschen Literaturpreis, den Bayerischen Poetentaler (1983) der Münchner Turmschreiber, bei denen er über Jahrzehnte Mitglied ist, sowie das Bundesverdienstkreuz.
https://www.histo-couch.de/carl-oskar-renner.html, (07.03.2018).
Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE) (2005). Hg. von Rudolf Vierhaus. Bd. 8. De Gruyter, Berlin, S. 326.
Moser, Dietz-Rüdiger; Reischl, Günther (Hg.) (1986): Taschenlexikon zur bayerischen Gegenwartsliteratur. Piper, München, S. 296.
Weichslgartner, Alois J. (2004): Carl Oskar Renner (21.6.1908 – 28.11.1997). Wiederentdecker des historischen Romans. In: Schweiggert, Alfons; Macher, Hannes S. (Hg.): Autoren und Autorinnen in Bayern. 20. Jahrhundert. Bayerland Verlag, Dachau, S. 207.