Broadway-Joe
Schon in jungen Jahren entdeckt der gebürtige Bad Hindelanger Josef Haberstock sein Talent als Mundart-Liedermacher und Kabarettist. 1980 kommt eines seiner Lieder erstmals auf einer Langspielplatte heraus. „D' Warze“ und bald darauf „Dr Weisheitszah“ erlangen schnell Bekanntheit im Oberallgäu; ein neues Genre entsteht, wo bis dahin traditionell in Jodlern und Mundartliedern über Heimat und Natur gesungen wurde. 15 Jahre später wird er als Allgäuer Mundart-Kabarettist und Liedermacher seinen Lebensunterhalt verdienen. Zuvor bereist er mit dem Rucksack per Anhalter die Welt. Eine Reise führt ihn ein Jahr lang durch die USA und Kanada. Er ist von der Ost- zur Westküste unterwegs und bessert seine Reisekasse durch Auftritte in Deutschen Clubs auf. Zwei Winter verbringt er als Skilehrer und Musiker in den Rocky Mountains, wo ihm seine Kolleginnen und Kollegen der Skischule den Namen Broadway-Joe geben, den er fortan als Pseudonym für seine Kabarettauftritte und Kinderprogramme verwendet.
Die Reisen durch Nordamerika wirken sich prägend auf sein späteres Schaffen als Liedermacher und Mundart-Kabarettist aus. Josef Haberstock wird die Wichtigkeit von Sprache und vor allem Mundart für die persönliche Identität bewusst. Bei seinen Reisen lernt er Menschen aus 30 verschiedenen Bundesstaaten der USA und Provinzen Kanadas kennen, die Wert auf ihre regionalen Besonderheiten legen, über den ganzen Kontinent hinweg aber durch die englische Sprache verbunden sind. Haberstock sucht bewusst den Kontakt zu Menschen mit indigenen Wurzeln; er lernt Navajo, Hopi und Anasazi kennen und in Mexiko die Nachfahren der Azteken und Maya. Einige Monate lebt er auf Hawaii; die Sprache der Polynesier beeindruckt ihn besonders und regt ihn an, sich mit phonetischen Besonderheiten von Mundarten zu beschäftigen. Es entstehen in der Folgezeit zahlreiche, oft sprachspielerische Lieder und Sketche, die er an die Phonetik des Spanischen, Arabischen, Chinesischen, Hawaiianischen oder Suaheli anlehnt. Josef Haberstock achtet darauf, dass keine Phantasiesprache entsteht, die Worte sollen zwar für das Publikum exotisch klingen, aber trotzdem dem heimischen Wortschatz entnommen sein. Zurück im Allgäu ist er Anfang der 1990er-Jahre, als es noch kaum spezielle Skikurse für Kinder gibt, ein Vorreiter für die Etablierung eines kindgerechten Skiunterrichts. Das Maskottchen Zimi, das von mehreren Skischulen verwendet wird, geht auf seine Idee zurück.
Daneben tritt Josef Haberstock als Broadway-Joe mit seinem mitunter derb-deftigen Mundart-Kabarett im gesamten Allgäuer Raum, der Bodenseegegend, Oberschwaben, im oberbayerischen Pfaffenwinkel und in Tirol und Vorarlberg auf. Bei Auftritten im südlichen Oberallgäu verwendet er seine niederalemannische Heimatmundart. Nördlich von Immenstadt singt und spricht er einen Allgäuer Ausgleichsdialekt. Seine Kabarett-CDs Dr Bolle Käs (2002), Vum Fidle ningwearts (2004) und Kui Söü will ming Opa seah (2006) stellen Konzert-Mitschnitte dar. Josef Haberstock komponiert und textet sämtliche Lieder selbst; die CDs produziert er in seinem Musikzimmer in Mittelberg, wobei ihn sein Musikerkollege, der Tonstudio-Profi Tim Hecking, unterstützt.
Auch viele seiner Kinderlieder sind von Sprachspielen und Lautmalereien geprägt. Josef Haberstock macht sich die Phantasie von Kindergarten- und Grundschulkindern zunutze und fragt in einem seiner Lieder beispielsweise „Warum hat der Papa-gei keine Mama-gei?“. Er möchte Kindern vermitteln, dass Sprache nicht nur der Verständigung dient, sondern dass sie sich kreativ formen lässt. Bei Auftritten in Kindergärten, Familienhotels, bei Faschingsveranstaltungen oder Dorffeiern animiert er Kinder und Erwachsene zum Mitsingen. Für seine Kinder-CDs Huldio (1999), Wenn alle Papas Schnecken wär'n (2001), Schipiraten (2003) und Schokodil (2006) wählt Broadway-Joe die Standardsprache, das gleiche gilt für seine im Eigenverlag erschienenen Kinderbücher, die beiden Bände Guck- und Lala-Buch (1999/2000) und Zimi - der Schikurs-Schneemann (2002).
Externe Links:
Hörprobe 1: Longewong (mit Intro)
Schon in jungen Jahren entdeckt der gebürtige Bad Hindelanger Josef Haberstock sein Talent als Mundart-Liedermacher und Kabarettist. 1980 kommt eines seiner Lieder erstmals auf einer Langspielplatte heraus. „D' Warze“ und bald darauf „Dr Weisheitszah“ erlangen schnell Bekanntheit im Oberallgäu; ein neues Genre entsteht, wo bis dahin traditionell in Jodlern und Mundartliedern über Heimat und Natur gesungen wurde. 15 Jahre später wird er als Allgäuer Mundart-Kabarettist und Liedermacher seinen Lebensunterhalt verdienen. Zuvor bereist er mit dem Rucksack per Anhalter die Welt. Eine Reise führt ihn ein Jahr lang durch die USA und Kanada. Er ist von der Ost- zur Westküste unterwegs und bessert seine Reisekasse durch Auftritte in Deutschen Clubs auf. Zwei Winter verbringt er als Skilehrer und Musiker in den Rocky Mountains, wo ihm seine Kolleginnen und Kollegen der Skischule den Namen Broadway-Joe geben, den er fortan als Pseudonym für seine Kabarettauftritte und Kinderprogramme verwendet.
Die Reisen durch Nordamerika wirken sich prägend auf sein späteres Schaffen als Liedermacher und Mundart-Kabarettist aus. Josef Haberstock wird die Wichtigkeit von Sprache und vor allem Mundart für die persönliche Identität bewusst. Bei seinen Reisen lernt er Menschen aus 30 verschiedenen Bundesstaaten der USA und Provinzen Kanadas kennen, die Wert auf ihre regionalen Besonderheiten legen, über den ganzen Kontinent hinweg aber durch die englische Sprache verbunden sind. Haberstock sucht bewusst den Kontakt zu Menschen mit indigenen Wurzeln; er lernt Navajo, Hopi und Anasazi kennen und in Mexiko die Nachfahren der Azteken und Maya. Einige Monate lebt er auf Hawaii; die Sprache der Polynesier beeindruckt ihn besonders und regt ihn an, sich mit phonetischen Besonderheiten von Mundarten zu beschäftigen. Es entstehen in der Folgezeit zahlreiche, oft sprachspielerische Lieder und Sketche, die er an die Phonetik des Spanischen, Arabischen, Chinesischen, Hawaiianischen oder Suaheli anlehnt. Josef Haberstock achtet darauf, dass keine Phantasiesprache entsteht, die Worte sollen zwar für das Publikum exotisch klingen, aber trotzdem dem heimischen Wortschatz entnommen sein. Zurück im Allgäu ist er Anfang der 1990er-Jahre, als es noch kaum spezielle Skikurse für Kinder gibt, ein Vorreiter für die Etablierung eines kindgerechten Skiunterrichts. Das Maskottchen Zimi, das von mehreren Skischulen verwendet wird, geht auf seine Idee zurück.
Daneben tritt Josef Haberstock als Broadway-Joe mit seinem mitunter derb-deftigen Mundart-Kabarett im gesamten Allgäuer Raum, der Bodenseegegend, Oberschwaben, im oberbayerischen Pfaffenwinkel und in Tirol und Vorarlberg auf. Bei Auftritten im südlichen Oberallgäu verwendet er seine niederalemannische Heimatmundart. Nördlich von Immenstadt singt und spricht er einen Allgäuer Ausgleichsdialekt. Seine Kabarett-CDs Dr Bolle Käs (2002), Vum Fidle ningwearts (2004) und Kui Söü will ming Opa seah (2006) stellen Konzert-Mitschnitte dar. Josef Haberstock komponiert und textet sämtliche Lieder selbst; die CDs produziert er in seinem Musikzimmer in Mittelberg, wobei ihn sein Musikerkollege, der Tonstudio-Profi Tim Hecking, unterstützt.
Auch viele seiner Kinderlieder sind von Sprachspielen und Lautmalereien geprägt. Josef Haberstock macht sich die Phantasie von Kindergarten- und Grundschulkindern zunutze und fragt in einem seiner Lieder beispielsweise „Warum hat der Papa-gei keine Mama-gei?“. Er möchte Kindern vermitteln, dass Sprache nicht nur der Verständigung dient, sondern dass sie sich kreativ formen lässt. Bei Auftritten in Kindergärten, Familienhotels, bei Faschingsveranstaltungen oder Dorffeiern animiert er Kinder und Erwachsene zum Mitsingen. Für seine Kinder-CDs Huldio (1999), Wenn alle Papas Schnecken wär'n (2001), Schipiraten (2003) und Schokodil (2006) wählt Broadway-Joe die Standardsprache, das gleiche gilt für seine im Eigenverlag erschienenen Kinderbücher, die beiden Bände Guck- und Lala-Buch (1999/2000) und Zimi - der Schikurs-Schneemann (2002).