Info
Geb.: 27. 2.1642 in Stuttgart
Gest.: 24.6.1711 in Esslingen am Neckar
Gedicht zur Hochzeit der Prinzessin Eberhardina Katharina von Württemberg am 30. April 1682 (Titelseite)
Namensvarianten: Agnes Schickhardt (Geburtsname), Agnes Heinoldin geb. Schickhartin

Agnes Heinold

Die Tochter des württembergischen Rentkammer-Rats Lucas Schickart (1603-1651) und der Stuttgarter Kaufmannstochter Agnes Kettenacker wächst nach dem frühen Tod des Vaters in der Universitätsstadt Tübingen auf, wo ihr Stiefvater, der württembergische Landeshistoriograph Magnus Hesenthaler (1621-1681), seit 1656 als Professor der Geschichte am Collegium Illustre tätig ist.

Agnes Heinold ist die Gattin des fürstlichen Hofpredigers und Herausgebers des Oettingischen Gesangbuches Johann Wolfgang Heinold, mit dem sie zwei Töchter hat. Da ihr Mann bereits 1699 stirbt, ist sie auf finanzielle Unterstützung angewiesen, die ihr der Rat der Stadt Eßlingen (heute Esslingen am Neckar) erteilt.

Dichterisch begabt, schreibt Agnes Heinold seit 1682 mehrfach Gelegenheitsgedichte, darunter Ehrengedichte, z.B. zur Promotion ihres Mannes (1681) oder auf ihre Oettingische Dichterkollegin Sibylla Schuster; Glückwunschgedichte für Angehörige des Fürstenhauses Oettingen-Oettingen (Freuden-voller Glückes-Wunsch Auf Der Durchleuchtigsten Prinzessin Eberhardina Katharina, 1682); Trauergedichte, etwa zum Tod ihrer Schwägerin; sowie Gedichte über besondere Vorkommnisse wie den Stadtbrand von Esslingen im Jahr 1701 (Hertzlich-bezeugendes Mitleiden Uber Der außgestandenen grossen Feuers-Noth Unsers Eßlingischen ZIONS, 1702). Die z.T. gedruckten Gedichte veröffentlicht sie unter dem Namen Agnes Heinoldin geb. Schickhartin.

Besonders prägend für sie wird der von den Nürnberger Pegnitzschäfern beeinflusste Oettingische Dichterkreis, kurz „Oettinger Blumengenossen“, der als einzige dichterische Sprachgesellschaft in Deutschland Frauen als vollgültige Mitglieder aufnimmt.

Verfasst von: Bayerische Staatsbibliothek / Dr. Peter Czoik

Sekundärliteratur:

Neugebauer, Birgit (1991): Agnes Heinold (1642-1711): Ein Beitrag zur Literatur von Frauen im 17. Jahrhundert. In: Daphnis 20, S. 601-702 (mit Textanhang).

Pörnbacher, Karl (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Tausend Jahre Literatur aus Bayerisch Schwaben. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 130.

Volckamer, Volker von (1993): Heinold, Agnes geb. Schickart. In: Schlagbauer, Albert; Kavasch, Wulf-Dietrich (Hgg.): Rieser Biographien. Verlag des Vereins Rieser Kulturtage e.V., Nördlingen, S. 154f.


Externe Links:

Ehren-Getichte

Agnes Heinold in der Wikipedia