Info
Geb.: 1. 5.1912 in Zürich
Gest.: 26.10.1936 in München, abweichendes Datum: 28.10.1936
Titel: Dr. phil.

Eugen Gottlob Winkler

Eugen Gottlob Winkler (1912-1936) betätigt sich als Maler und Lyriker. Der Wangener Autor verfasst Gedichte und Prosa im Stile Valérys bzw. Georges. Sein besonderes Talent liegt darüber hinaus im literarischen Essay.

Werdegang

Winkler wächst in Wangen bei Stuttgart auf und studiert Germanistik, Romanistik und Kunstgeschichte in München, Paris, Köln und Tübingen. Im Mai 1933 promoviert er bei Karl Vossler über Klassikeraufführungen an modernen französischen Bühnen

Obgleich in seiner Haltung völlig apolitisch, wird er im November 1933 beschuldigt, ein Wahlplakat der NSDAP abgerissen zu haben, verhaftet und zehn Tage inhaftiert. Winkler unternimmt daraufhin seinen ersten Selbstmordversuch. Aus Angst vor einer neuerlichen Verhaftung begeht er im Oktober 1936 in München Selbstmord.

Wichtige Werke (Auswahl)

Früh versucht er sich als Maler und Lyriker; seit 1932 beginnt er, Gedichte und Prosa im Stile Valérys bzw. Georges zu schreiben. Da er keinen bürgerlichen Beruf anstrebt, arbeitet er als Rezensent bei einer Reihe von Zeitschriften, wie Das Deutsche Wort, Die Deutsche Zeitschrift, Bücherwurm oder Hochland, und veröffentlicht Erzählungen und Skizzen im Inneren Reich, der Neuen Rundschau sowie der Frankfurter Zeitung. Sein besonderes Talent liegt im literarischen Essay, was seine Studien über Stefan George, August von Platen, Friedrich Hölderlin, Ernst Jünger, Marcel Proust und Thomas Edward Lawrence bezeugen. Es folgen Reisen nach Sizilien und Venedig (Legenden einer Reise, 1936).

Stil / Rezeption

In einem Brief Winklers vom 2. März 1936 heißt es: „Ich habe einen solch maßlosen Wunsch nach Vollkommenheit. Wenn man keine vollkommenen Dinge macht, sollte man lieber gar nichts machen. Schriftstellerei als Broterwerb ist vielleicht doch das Unanständigste, was ein Mensch betreiben kann.“ Im Kreuzfeuer der Deutungen – Winkler als progressiver Schriftsteller (Walter Jens), Winkler als epigonaler Formalist (Franz Schonauer) – muss auch seine Dichtung gesehen werden.

Verfasst von: Bayerische Staatsbibliothek / Dr. Peter Czoik

Sekundärliteratur:

Schütz, Hans J. (1988): „Ein deutscher Dichter bin ich einst gewesen“. Vergessene und verkannte Autoren des 20. Jahrhunderts. C.H. Beck Verlag, München.


Externe Links:

Literatur von Eugen Gottlob Winkler im BVB

Literatur über Eugen Gottlob Winkler im BVB

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