Info
Geb.: 25.12.1883 in Bad Tölz
Todesjahr: 1965, am 3.11. in Gmund begraben
Namensvarianten: geb. Reindl

Therese Sandbichler

Am 25. Dezember 1883 in Bad Tölz geboren, wächst Therese Sandbichler bei Pflegeeltern in Lenggries auf, kommt noch ins Waisenhaus und muss mit 15 Jahren bei einem Bauern im Isarwinkel in Dienst gehen. Sie arbeitet als Unter-, später als Oberdirn und übernimmt 1917 mit ihrem Mann, einem ehemaligen Bergmann, eine Alm.

Trotz der vielen Arbeit beginnt sie zu schreiben, zuerst Erinnerungen aus der Kindheit, Geschichten aus dem Bauernleben und immer wieder übers Leben auf der Alm. 20 Almsommer bringt sie zusammen, die letzten Jahre auf dem Brauneck.

Wie auf der Alm üblich, singt Resl gern. So wundert es nicht, dass sie auch bei den angenommenen Sängerinnen beim Preissingen 1930 in Egem aufgeführt ist. Im Winter strickt sie fleißig, in ihrem Strickkorb liegen immer Manuskripte.

Viele Jahre wohnt sie im Zuhaus beim Sternecker auf der Gasse. Im Frühjahr hilft sie beim Daxenhacken; an Lichtmess, wenn beim Sternecker der Rosenkranz gebetet wird, betet die Resl vor. Ihre Aufschreibungen sind nicht gesammelt, es gibt kein Buch von ihr. Viele Geschichten und Almschilderungen hat sie für die Heimatzeitung geschrieben.

Es ist ein schöner Herbsttag am 3. November 1965, als vier Almbauern den Sarg auf dem Gmunder Bergfriedhof ins Grab senken. Kaplan Feckl würdigt die Resl als braves, fleißiges Leut, die – wie auch Georg Stöger – die Sprache der einfachen Leute kennt und so auch das Leben im Jahresablauf glaubhaft zu schildern versteht.

Verfasst von: Beni Eisenburg / Bayerische Staatsbibliothek