Wilhelm Wörle
Wilhelm Wörle ist das dritte Kind des musisch begabten Lehrers Hans Wörle. Nach dessen Tod zieht die Mutter Ursula, geb. Kempfle, auf den elterlichen Hof in Unterreichenbach bei Weißenhorn, leistet dort Magddienste und lässt zwei Söhne (Wilhelm und Karl) zu Lehrern ausbilden.
Nach dem Besuch der Präparandenschule in Marktoberdorf und dem Lehrerseminar in Lauingen hat Wilhelm Wörle verschiedene Schulstellen als Junglehrer inne, darunter Holzgünz, Balderschwang, Uttenhofen, Baiershofen und seit 1912 Willmatshofen. Zwei Jahre später heiratet er die Postassistentin Olga Merz. Fast 25 Jahre lebt Wörle an diesem Ort in den Stauden unweit Fischach.
Wörle unterrichtet als Hauptlehrer an der Pestalozzi- und an der Löweneckschule in Augsburg (1938-43). Wegen eines Herzleidens tritt er vorzeitig in den Ruhestand.
Sein dichterisches Werk ist sehr umfangreich: Neben über 2200 Gedichten (kleiner Bruchteil in I bi a Baur!, 1935; I bleib a Schwaub, 1956) verfasst Wilhelm Wörle 70 Hörspiele, 11 Volksstücke und 30 abgeschlossene geschichtliche Studien, u.a. zur Ortsgeschichte Willmatshofens, Oberschönenfelds und zur Reformation in den Stauden. Die sieben politischen Gedichte in I bi a Baur! können als eine „wenig geglückte linkische Verbeugung denn als leidenschaftliches Bekenntnis [zum Nationalsozialismus] gewertet werden“ (Adolf Layer). Sein Bekenntnis zur Mundart hat Wörle u.a. in dem Aufsatz „Sind Mundart und Mundartdichtung etwas Zweitrangiges?“ niedergelegt.
Viele seiner Gedichte werden vertont und zählen zum Repertoire schwäbischer Volksmusikgruppen. Die meisten von Wörles Dichtungen sind jedoch bislang unveröffentlicht, wie z.B. Abigail, die Geschichte der späteren Frau von König David.
Im Todesjahr des Autors (1959) geben Richard Ringenberg und der Schwäbische Heimatkreis, dessen Mitbegründer Wörle gewesen ist, den Auswahlband D' siadig Liab heraus. Zwanzig Jahre danach erscheint ein weiterer Band mit Mundartgedichten unter dem Titel D'Welt ischt voller Melodeia.
Die Gemeinde Willmatshofen ernennt Wilhelm Wörle zu ihrem Ehrenbürger; die Städte Augsburg und Weißenhorn, die Gemeinde Bibertal sowie der Markt Fischach benennen Straßen nach ihm. Sein Nachlass befindet sich in der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg und im Weißenhorner Heimatmuseum.
Sekundärliteratur:
http://www.augsburger-allgemeine.de/neu-ulm/Seine-Werke-wurden-im-Rundfunk-gesendet-id4946671.html, (24.05.2015).
http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg-land/Er-blieb-immer-ein-Schwabe-id42014746.html, (12.07.2017).
Layer, Adolf (1977): Biera ond Zelta. Schwäbische Mundartgedichte aus zwei Jahrhunderten. Mit einem Geleitwort von Arthur Maximilian Miller (Beiträge zur Landeskunde von Schwaben, 4). Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 447f. u.ö.
Ders. (1985): Schwäbisches Ehrenbuch. Gestalten in und aus Bayerisch Schwaben des 20. Jahrhunderts. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 224-226.
Externe Links:
Wilhelm Wörle ist das dritte Kind des musisch begabten Lehrers Hans Wörle. Nach dessen Tod zieht die Mutter Ursula, geb. Kempfle, auf den elterlichen Hof in Unterreichenbach bei Weißenhorn, leistet dort Magddienste und lässt zwei Söhne (Wilhelm und Karl) zu Lehrern ausbilden.
Nach dem Besuch der Präparandenschule in Marktoberdorf und dem Lehrerseminar in Lauingen hat Wilhelm Wörle verschiedene Schulstellen als Junglehrer inne, darunter Holzgünz, Balderschwang, Uttenhofen, Baiershofen und seit 1912 Willmatshofen. Zwei Jahre später heiratet er die Postassistentin Olga Merz. Fast 25 Jahre lebt Wörle an diesem Ort in den Stauden unweit Fischach.
Wörle unterrichtet als Hauptlehrer an der Pestalozzi- und an der Löweneckschule in Augsburg (1938-43). Wegen eines Herzleidens tritt er vorzeitig in den Ruhestand.
Sein dichterisches Werk ist sehr umfangreich: Neben über 2200 Gedichten (kleiner Bruchteil in I bi a Baur!, 1935; I bleib a Schwaub, 1956) verfasst Wilhelm Wörle 70 Hörspiele, 11 Volksstücke und 30 abgeschlossene geschichtliche Studien, u.a. zur Ortsgeschichte Willmatshofens, Oberschönenfelds und zur Reformation in den Stauden. Die sieben politischen Gedichte in I bi a Baur! können als eine „wenig geglückte linkische Verbeugung denn als leidenschaftliches Bekenntnis [zum Nationalsozialismus] gewertet werden“ (Adolf Layer). Sein Bekenntnis zur Mundart hat Wörle u.a. in dem Aufsatz „Sind Mundart und Mundartdichtung etwas Zweitrangiges?“ niedergelegt.
Viele seiner Gedichte werden vertont und zählen zum Repertoire schwäbischer Volksmusikgruppen. Die meisten von Wörles Dichtungen sind jedoch bislang unveröffentlicht, wie z.B. Abigail, die Geschichte der späteren Frau von König David.
Im Todesjahr des Autors (1959) geben Richard Ringenberg und der Schwäbische Heimatkreis, dessen Mitbegründer Wörle gewesen ist, den Auswahlband D' siadig Liab heraus. Zwanzig Jahre danach erscheint ein weiterer Band mit Mundartgedichten unter dem Titel D'Welt ischt voller Melodeia.
Die Gemeinde Willmatshofen ernennt Wilhelm Wörle zu ihrem Ehrenbürger; die Städte Augsburg und Weißenhorn, die Gemeinde Bibertal sowie der Markt Fischach benennen Straßen nach ihm. Sein Nachlass befindet sich in der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg und im Weißenhorner Heimatmuseum.
http://www.augsburger-allgemeine.de/neu-ulm/Seine-Werke-wurden-im-Rundfunk-gesendet-id4946671.html, (24.05.2015).
http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg-land/Er-blieb-immer-ein-Schwabe-id42014746.html, (12.07.2017).
Layer, Adolf (1977): Biera ond Zelta. Schwäbische Mundartgedichte aus zwei Jahrhunderten. Mit einem Geleitwort von Arthur Maximilian Miller (Beiträge zur Landeskunde von Schwaben, 4). Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 447f. u.ö.
Ders. (1985): Schwäbisches Ehrenbuch. Gestalten in und aus Bayerisch Schwaben des 20. Jahrhunderts. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 224-226.